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... wir sind da zu Hause, wo unser WoMo steht
  • das Motel Rif in Ouazzane, mit Stellplatz

  • im Pool konnten wir prim schwimmen gehen

  • das Essen im Restaurant schmeckte prima

  • Haare schneiden auf dem Platz

  • wir besuchten die Stadt Ouazzane

  • die Drechsler stellen Haschisch-Pfeifen her

  • ber dieser Familie konnten wir sehr schöne Decken kaufen

  • am Abend stellen wir uns unten am Pool auf

Ouazzane, Motel Rif

Montag, 29. April
Von Volubilis aus, durch wiederum hügeliges, fruchtbares Gelände erreichten wir auf mässig guten Strasse unser Tagesziel, den Stellplatz "Motel Rif", ein paar Kilometer vor der Provinzhauptstadt Ouazzane. Die Stadt liegt auf einem Hügel mit vielen Quertieren darum herum. Es leben etwa 60'000 Menschen hier, sie sieht aber eher aus, wie ein grosses Dorf.
Der Stellplatz war für einmal etwas ganz Besonderes. Zum Motel gehört ein schönes Restaurant mit Pool. Daneben befindet sich ein weiterer, grosser Pool, um den sich die Wohnmobile, teils bis an den Wasserrand, aufstellen können. Es wurde für uns richtig heiss, die Sonne stand fast senkrecht am Himmel und Schatten gab es keinen. Da war es eine herrliche Erfrischung, im grossen Pool schwimmen zu gehen. Wir konnten auch unsere Wäsche zur Rezeption bringen und dann zum Trockenen aufhängen. Bei über 30 Grad und einem leichten Wind war sie im Nu trocken. Am Abend, als es angenehmer wurde, assen wir auf der Wiese des Restaurants gebratenes Huhn mit Reis und gebratenen Kartoffeln. Bedient wurden wir vom ersten Kellner, von dem wir des Gefühl hatten, dass er diesen Beruf gelernt hatte. Wir hatten auch ein Glas Wein erhalten - zum Glück nur EIN Glas. Nach dem Essen sassen wir noch lange draussen und genossen den schönen Abend.

Dienstag, 30, April
Der Verkehr in der Nacht war, wie erwartet, nicht gross, nur die vielen Hunde drehten ihre Runden mit lautem Gebell. Nach dem Frühstück schulterte ich den leeren Rucksack, wir wollten in die Stadt. Wir beschlossen kurzerhand, dass ein Marsch von etwa 10km bei dieser Wärme keine gute Idee war, zumal wir fast alles der Hauptstrasse entlang gehen mussten. Wir warteten also an der Strasse auf ein Sammeltaxi. Schon nach fünf Minuten hielt eines an und nahm uns für 10 DH mit. Weil die Stadt ausser zwei Moscheen - die wir ja eh nicht betreten dürfen - eigentlich nichts zu bieten hatte, waren wir am Markt um Gemüse, Salz und Hefe einzukaufen. Dann fuhren wir mit dem nächsten Taxi wieder zurück und genossen einfach den Tag, zum Beispiel mit schwimmen oder dem Genuss von Melonen.
Am Pool wurden Steinplatten ausgetauscht, keiner weiss warum. Ein Arbeiter mit kaputten Schuhen führte den ganzen Tag eine neue Platte nach der andern zur "Baustelle". Dies mit einer altertümlichen Schubkarre, welche kein Radlager hatte. Daher quietschte sie nicht wenig. Ich holte den WD40 Spray hervor und stellte den störenden Ton ab. Nun kam er etwa alle Stunde vorbei und die Achse musste neu gesprayt werden.

Mittwoch, 1. Mai
dieser Tag ist hier natürlich kein freier Tag, so wenig, wie die Samstage oder Sonntage. Einzig der Freitag ist ein Freitag, auch wenn man davon nicht viel merkt.
Wir brachten unsere Bettwäsche zum waschen und konnten sie nach zwei Stunden bereits wieder sauber abholen. Nach einem Bad vernahmen wir bekannte Geräusche, wir hörten Stimmen und verstanden alle Worte, ohne sie zu übersetzten. Ein Wohnmobil mit ZH Nummern fuhr heran und wir begrüssten Silvia und Peter. Am Abend unternahmen wir eine kleine Wanderung - man kann ja nicht nur herumsitzen. Naja, das mit dem wandern ist so eine Sache, es gibt ja keine Wanderwege. Also bogen wir bei der erstbesten Gelegenheit von der Strasse nach rechts ab und folgten dem Trampelpfad in Richtung Olivenhain. Dann steil hinunter, über das Flüsschen und wieder hinauf auf den Hügel. Es wurde schon etwas dunkler und wir begannen den Abstieg, dabei trafen wir auf einen "Bauernhof" und wollten ihn umgehen. Da hörten wir Pfiffe und Männerstimmen und ahnten nichts Gutes. Aber, wir schon oft, hier ist alles etwas anders .Die drei Männer riefen und, um uns den richtigen Weg - quer durch den Hof - zu zeigen. Dabei wird natürlich wieder geplaudert und wir erfuhren, dass sie hunderte Olivenbäume bewirtschaften. Sie hatten auch eben so viele Schafe und das gackern vieler Hühner war nicht zu überhören. Als wir wieder in Tal unten waren mussten wir uns, schon fast im Dunkeln, einen Weg über das Flüsschen zum Motel suchen. Am späteren Abend sassen wir noch lange mit Silvia und Peter zusammen, dabei offerierte Silvia Susann, dass sie ihr morgen die Haare schneiden wird - sie war Coiffeuse.

Donnerstag, 2. Mai
Heute war der letzte Wochenmarkt in Ouazzane vor Ramadan (4. Mai2019), da wollten wir natürlich hin. Nach dem Frühstück schnitt Silvia, wie versprochen, die Haare von Susann. Danach konnten wir mit ihnen in die Stadt fahren und bummelten eine Weile durch den Markt. Zum Glück war es heute bewölkt und es herrschte eine angenehme Temperatur. Die Stadt ist berühmt für ihre Arbeiten aus Seide, Leinen und Kamelwolle, vor allem Teppiche und Decken werden hier zu sehr guten Preise angeboten, weil diese von den Familien direkt verkauft werden. Als sie weiterfuhren zeigte uns ein Geschichte- und Geografie Lehrer viele interessante Orte in der Stadt und erzählte uns zum Beispiel, dass diese Stadt früher von mehr Juden als Marokkanern bewohnt wurde, oder, dass die Häuser der Juden blau und die anderen grün bemalt waren. Auch ein Männer-Hammam durfte ich besuchen (angekleidet). Als Krönung der Führung, wurden wir von einem Scherif (Heiligen, also Nachfahren vom Propheten) in sein Haus eingeladen. Ein prunkvolles Gebäude, in dem auch arme Leute zum essen eingeladen und Spenden verteilt werden. Dies und anderes sind Pflichten eines Scherifs. Wir hatten die Absicht, zwei schöne Decken in der Stadt zu kaufen, aber keine Massenware. Auch hier wurden wir gut beraten, wurden bei einer Weberfamilie zum Tee eingeladen und konnten die gewünschten Geschenke zu einem angemessenen Preis kaufen. Mit dem Gepäck zogen wir zum Markt, um Gemüse für eine Tajine einzukaufen. Auf dem Weg zum Taxistand kamen wir an einer Strasse vorbei, an der kleine Stände aufgestellt waren. Es wurden keine Waren angeboten, sondern Männer und Frauen sassen an den Tischen hinter Schreibmaschinen. Es waren öffentliche Schreiber, welche für die weniger schreibkundigen Briefe und Verträge verfassten. Zurück fuhren wiederum mit dem Taxi und bekamen vom Restaurant Brot fürs Abendessen. Unsere Tanks waren leer/voll, das hiess wieder einmal dumpen, WC leeren und Wasser auffüllen und wir stellten unser Auto nun zum Pool hinunter.


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