Montag, 12. 6.
Locker sind wir von Klaipeda über die Autobahn A1 und Hauptstrassen (alle asphaltiert) an den Memel Fluss gefahren.
Nur in der Stadt war grosser Verkehr, aber alle Verkehrsteilnehmer sind sehr angenehm gefahren, nichts vom befürchteten chaotischen fahren war sichtbar. Auf einer 2 x 3 spurigen Strasse gab es sogar U-turn Möglichkeiten, trotz starkem Verkehr wurden die Autos sofort in den Verkehr eingeschleust !
Nach dem tanken und Einkaufen im riesigen Akropolis Center fuhren wir zu einem Computerladen, um zu schauen, was mit meinem Laptop nicht in Ordnung war, ich vermutete, dass das Netzgerät seinen Geist aufgegeben hatte.
Das Geschäft und die Werkstatt waren zu meinem Erstaunen sehr professionell eingerichtet und der junge Kerl war ein echter Profi.
Er freute sich sichtlich, ein HP EliteBook in die Hand nehmen zu dürfen und damit zu hantieren. (Er hätte gerne auch so eins, sei aber viel zu teuer). In der Tat, war das Netzgerät hinüber und er konnte mir ein original HP Teil für € 20.- (!!!) verkaufen. Natürlich gab ich ihm ein gutes Trinkgeld, sein Support war wirklich exzellent.
Nun kann ich endlich an der Homepage arbeiten (sobald wir ein vernünftiges Netz haben).
Weiter auf der Landstrasse war es ab und zu etwas holprig, oft ging es „faden gerade aus“ und wir waren meistens Weit und Breit das einzige Auto. Die Gegend präsentierte sich für uns als weitgehend leer. Es zeigten sich ein paar Häuser, hie und da einige wenige Kühe, einige grosse angebaute Felder, meistens Getreide und viel, viel offenes Weideland.
Bei vielen Häusern (wenn denn da mal eines war) sassen Störche auf den Kaminen oder Strommasten.
Unterwegs haben wir das Schloss Randonné besucht, zumindest wollten wir es, denn nun ist es eine Schule und für die Öffentlichkeit zugänglich. Der umgebende Park und das Dorf sind aber sehr hübsch mit Bäumen, Sträuchern und vielen Blumen bepflanzt.
Der Blick am Abend über die weite Ebene und den Fluss (fast so breit wie der Rhein) waren herrlich.
In der Nacht begann es heftig zu stürmen und zu regnen, es schüttelte unser WoMo richtig durch, dennoch haben wir herrlich geschlafen.
Der Dienstag morgen verhiess nichts Gutes, es stürmte immer noch und goss in Strömen. Der Wetterbericht sah zwar nicht so schlecht aus, aber es ist nun mal wie’s ist. Wir sassen also den ganzen Tag im WoMo, räumten etwas auf und führten Reisebuch und Dokumentation nach.
Da erschienen drei grosse BMW Töffs mit deutschen Kennzeichen aus PB. Es waren genau die zwei Paare, die wir gestern auf der Nehrung bei einer Sanddüne, ebenfalls bei Regen, getroffen haben. Gerne boten wir ihnen einen heissen Nespresso Kaffee an, denn sie sehr schätzten.
Eigentlich wollten wir hinaus und unsere Beine vertreten, aber es regnet und stürmt ohne Unterlass. So haben wir beschlossen, noch eine Nacht hier am Memel Fluss zu bleiben und morgen nach Kaunas zu fahren, wenn möglich wieder auf freien Plätzen, wir sind ja voll autark und mit allem Notwendigen ausgerüstet.
Der Dienstag war uns wohler gesonnen.
Das Wetter war viel besser und wir sassen bereits um 8 Uhr beim Frühstück. Danach fuhren wir zügig nach Kaunas, alles dem Memel Fluss entlang.
Kaunas war für uns, im Vergleich zu Memel (=Klaipeda) weniger interessant. Viele Kirchen, Museen, Kaffees und Kleidergeschäfte.
Wir haben in einer In-Bäckerei einen feinen Cappuccino getrunken, Kirchen angeschaut und sogar ein Museum besucht :
das Teufels-Museum (wohl einzigartig in Europa). Hier werden Gemälde, Zeichnungen und viele Masken und Kunstobjekte aus allen Herren Länder zum Thema Teufel ausgestellt.
Am Abend verliessen wir die Stadt, mit dem Ziel, einen schönen Platz am Fluss zum Übernachten zu finden.
Und wir fanden einen schönen Platz, direkt am Fluss, der hier das Kaunas-Meer (ein See) bildet. Wir konnten draussen am Ufer die Sonne geniessen und lesen.