Menü
... wir sind da zu Hause, wo unser WoMo steht
  • die gute Strasse Richtung Süden

  • kleine Dörfer abseits der Strasse

  • Kakteen wachsen überall, werden sogar als Zäune verwendet

  • am Strand vor Sidi Ifni

  • hier werden wir ein paar Tage bleiben

  • "moderner", einfacher Baustil

Sidi Ifni سيدي إيفني ⵙⵉⴷⵉ ⵉⴼⵏⵉ

Freitag, 8. Februar
dichter Nebel auf dem schönen Campingplatz bei Tifnit half uns bei der Entscheidung, weiter nach Süden zu fahren. Der Platz hier ist bestimmt ein Juwel.
Wir nahmen die Bergstrasse und fuhren durch kleine Dörfer mit sehr freundlichen Leuten und gelangten schliesslich wieder an den Atlantik, nach Sidi Ifni. Ein Blick auf die Brandung und wir beschlossen hier zu "ankern". Zuerst warfen wir einen Blick auf die bekannten Campingplätze, doch verging uns die Lust, hier, zwischen all den Franzosen einen Platz zu suchen. Wir besannen uns auf ein Schild am Anfang des Dorfes, fuhren zurück und fanden einen sehr schönen, ganz neuen Campingplatz - mit Strom und Wasser.
Wir unternahmen, wie immer einen Marsch durch das Dorf vor der Stadt und staunten ob der interessanten Baukunst!
Weil wir Strom hatten, konnte Susann einen feinen Zopf backen, am liebsten hätte ich gleich davon genascht.
Heute war für einmal schlemmen angesagt, ein wunderbar zartes Rinderfilet, mit Reis und Salat war unser Abendessen. Danach bedankte sich der schöne Tag mit einem herrlichen Sonnenuntergang.

Liebe Andrea, Natacha und lieber Tobias, heute ist ein schwieriger Tag für euch, wir sind mit unseren Gedanken bei euch allen !


Samstag, 9. Februar
Auch heute begann der Tag wieder mit Dunst und es war lediglich 12 Grad warm. Wir standen erst auf, als die Sonne hinter dem Berg hervor kam und alles aufwärmte, dann schmeckte der Zopf zum Frühstück noch besser.
Kurz vor Mittag brachen wir zu einem Marsch quer durch die Steinwüste in die Stadt Sidi Ifni auf. Wir genossen zuerst die schöne Sicht auf die Stadt und stiegen dann zum Strand hinunter, dann von hier an den beiden vollen Campingplätzen vorbei und auf der schönen Promenade hinauf in die Stadt. Interessanterweise befanden sich hier kaum Touristen. Es scheint, dass die Franzosen lieber hinter den Mauern bei ihren Wohnmobilen bleiben und Pastis trinken (haha).
Wir jedenfalls strampelten viele Kilometer herum und begegneten auch heute wieder vielen freundlichen Menschen. Wann passiert es schon, dass ein Junge daherkommt, uns die Hand gibt und uns auf arabisch und französisch willkommen hiess. Er war so glücklich seine paar ausländische Worte mit Fremden zu teilen - so schön einfach kann die Welt sein!!
Die Stadt scheint jedenfalls nur von den Einheimischen zu leben, in jeder Strasse gibt es mindestens einen Laden, in dem allerhand angeboten wird. Sollte einmal ein Velo oder Töffli kaputt gehen, kein Problem, hier findet man bestimmt irgendwo eine Werkstatt, man muss sich nur durchfragen.
Wir durchquerten nur kurz den Markt und schauten den Männern beim Spielen zu. Die einen spielten so etwas wie "Eile mit Weile", oder "Mensch ärgere dich nicht", andere spielten ein Spiel, dass wir "Joker" nennen. Bei allen Spielen standen bestimmt 10 weitere Männer ringsum und fieberten eifrig mit - und hatten natürlich jederzeit einen Tipp parat.
Zurück gingen wir auf einem anderen Weg, an der Militärbastion vorbei und dann am nahen Dorf vorbei. Wir genossen dann einen gemütlichen Nachmittag mit viel Sonnenschein.
Nach dem Abendessen bummelten wir ins Dorf, an die Felsen vor der Küste und schauten fasziniert dem Sonnenuntergang zu. Es beeindruckte uns, dass es kaum nach Sonnenuntergang keine Dämmerung gibt. Es wird sofort dunkler und auch kühler.


Sonntag, 10. Februar
heute Morgen war kein Nebel hier. Es begrüsste uns ein herrlicher Morgen mit Sonnenschein und warmen 18 Grad.
Bevor wir die genaue Weiterreise besprechen wollten, mussten wir wissen, ob man hier einkaufen und unsere Vorräte auffüllen kann. So fuhren wir mit dem WoMo in die Stadt und parkten in der Nähe des Marktes - am Schatten!
Sofort fanden wir den "Supermarkt", ein scheinbar kleiner Laden, aber nur scheinbar. Er war recht schmal, aber sehr weit in die Tiefe gebaut. Wir kauften alles ausser Gemüse, Brot und Fleisch hier ein. Nebenan war eine sehr schöne Bäckerei, wo wir etwas Süsses und Brot einkauften.
Unser nächstes Ziel war der Sonntagsmarkt. Ein riesiger Markt, den man unbedingt besuchen muss. Einerseits, weil es praktisch keine Touristen gibt, andererseits, weil alle Marktstände draussen auf dem Platz stehen und mit Planen vor der Sonne geschützt sind. Ein solch buntes und freundliches Treiben haben wir bis jetzt noch nirgends gesehen. Wir kauften Tomaten, Kartoffeln, Erdbeeren und weitere feine Sachen von den emsigen Händlern ein - man könnte den ganzen Tag hier bleiben und den Markt beobachten.
Ich finde, das richtige Marokko beginnt erst hier in Sidi Ifni.
Nun, da wir eingekauft hatten, werden wir morgen unsere Reise in den Antiatlas starten. Für heute fahren wir nach Legzira an den Strand und wollen die vom Meer bearbeiteten Felsen sehen. Am engen Parkplatz wurden wir nett eingewiesen, wir waren das einzige WoMo, ein zweites hätte auch keinen Platz gehabt ;-)
Noch bevor wir ausstiegen stärkten wir uns mit den herrlichen Erdbeeren vom Markt mit Joghurt.
An den Felsen sind ein paar Häuser angeklebt, hübsche Restaurants und ein paar Surfschulen. Wir marschierten fast 10 Kilometer über Sand und die Felsbrocken und gingen durch den riesigen Bogen aus brüchigem Fels, in seinem Schatten war es recht frisch. Den anderen, fragileren Bogen, konnten wir leider nicht sehen, da die Flut schon zu stark einsetzte. Nach einem "Whisky berbèr" in einem der kleinen Restaurants machten wir uns auf den Rückweg, wir wollten heute früher aufbrechen, um den Sonnenuntergang - heute ohne Dunst - zu sehen. Ohne Dunst konnten wir einen besonders schönen Sonnenuntergang sehen, die Sonne verformte sich am Schluss zu merkwürdigen Formen, welche wir noch nie zuvor gesehen hatten. Kaum auf dem Rückweg sprach uns eine junge Frau, welche Schafe dirigierte mit "hello, how are you ?". Wir staunten nicht schlecht, sie sprach ganz gut englisch! Sie studiert in Agadir englisch und freute sich, ihre Fremdsprache mit uns zu üben - einfach wunderbar, wie die Menschen hier so offen und kontaktfreudig sind (ich weiss, ich wiederhole mich).


weiter, über die Berge nach Tafraute (Anti-Alias)