Mittwoch, 27.März
nach etwas Regen haben wir heute unser Auto geputzt, mit Staubsauger und Teleskopbürste. Dann nahmen wir den Weg in Richtung Ifrane unter die Räder. Aber nicht auf direkter Strecke, sondern via Sefrou. Dies ist die Kirschen Gegend. Wir waren aber schon etwas enttäuscht, dass wir praktisch keine Kirschbäume, sondern Agaven und Olivenbäume sahen. Wo kommen denn die Kirschen her ???
Nun, nach ein paar Kilometern zweigten wir zu den Seen ab und standen sie. Grosse Kulturen von Kirch- und Pfirsichbäumen, dazu grosse Felder, auf denen Zwiebeln geerntet wurden. Nach einem Stopp am Aouasee, wo und zwei Jungs auf ihren geschmückten Kleinpferden besuchten, stellten wir fest, dass sich das Wetter nicht zu bessern schien. So fuhren wir nach Irfane weiter und wollten, statt am See, auf dem Campingplatz ARZ übernachten. Dieser Platz soll sehr gut ausgebaut und schön sein. Leider fanden wir ihn geschlossen und verwahrlost, genauso wie den anderen Platz in der Stadt. Dabei hatte uns die Stadt mit ihren schönen Giebeldach-Häusern und gepflegten Gärten, welche an Dörfer im Schwarzwald erinnern, sehr freundlich empfangen. So verliessen wir die Stadt mit gemischten Gefühlen und fanden einen guten Platz vor Azrou "Emirates ...". Nach einem Spaziergang durch die Gegend stellten wir fest, dass die Bauherren hier "spinnen". Einige grosse, im Schlossstil mit Türmen und Zinnen stehen hier leer und gelangweilt herum. Wahrscheinlich öffnen sie erst im Sommer. Vom Campingplatz, direkt über der (ebenfalls leeren) Hotelanlage, hat man einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung. Wir standen schön eingebettet zwischen Kirschbäumen, während andere einen ungemütlicheren Platz suchen mussten, weil er sich am Abend sehr füllte.
Nachdem wir wieder ein Brot und noch einen Apfelkuchen gebacken hatten war es bereits Zeit fürs Abendesse : Kalbsplätzchen mit Kartoffelstock und Salat, wobei das Kalb seine Jugendzeit wohl schon länger hinter sich hatte.
Donnerstag, 28. März
wir nahmen das Angebot des Platzwartes an, uns nach Ifrane zu fahren. Dabei erklärte er uns, weshalb viele Betriebe leer stehen, oder Konkurs gehen, so wie der grosse Campingplatz ARZ in der Stadt. Betriebe und Anlagen, welche von Ausländern geführt werden, müssen jedes Jahr dafür eine Bewilligung einholen. Weil aber die Behörden so schlampig arbeiten, werden diese Bewilligungen zu spät, oder gar nicht (weil vergessen, oder Kompetenzproblemen) ausgestellt und das Geschäft geht pleite. Dann wird das Land zum Spekulationsobjekt, kann günstig gekauft werden, um darauf Häuser zu bauen.
Wir wurden also in die Stadt kutschiert und beim Ifraner Steinlöwen ausgeladen. Von hier bummelten wir zum See hinunter und dann in die Stadt.
Auf den ersten Blick erscheint der Ort wie ein Dorf aus dem Schwarzwald. Auf den zweite Blick scheint die Stadt ihre beste Zeit schon eine lange Weile hinter sich zu haben. Mag sein, dass im Sommer und Winter hier Hochbetrieb herrscht. Dann sieht man vielleicht nicht, dass die meisten Häuser renovations bedürftig oder bereits baufällig sind. Einige sind sogar in einem so desolaten Zustand, dass sie nicht mehr bewohnt werden können.
Wir nahmen den Rückweg, etwa 17km, zu Fuss in Angriff, denn wir wollten wieder einmal etwas Bewegung!
Durch dichten Wald, hauptsächlich Atlas-Zedern und Steineichen, dann an einem Zeitsee entlang, führte uns der Weg unverhofft an eine Fischzucht. Wir durften einfach so die Anlage besichtigen. In den verschiedenen Frischwasserbecken wurden Forellen gezüchtet. Die Grössten Fische schätzten wir auf gut 50cm Länge.
Der Rückweg führte an Kirsch- und Pfirsichbäumen vorbei, die in voller Blüte standen. Hier und dort wurden schöne, neue, grosse Häuser gebaut, während andere wohl nie fertig werden, oder vorher verfallen.
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