Montag, 28. Januar
bei sonnigem Wetter konnten wir draussen frühstücken. Weil es Jutta und Uli nicht gut ging, fuhren wir alleine mit dem Tax für 100dh in die Stadt, zum Grossen Platz vor der Medina.
In der Medina, dem grossen Souk wurden wir oft zum kaufen bedrängt, etwas, das zum Beispiel in Rabat nicht vorkommt. In einem kleinen Restaurant assen wir eine Tajin - sehr lecker - dazu den obligaten marokkanischen Pfefferminztee.
Dienstag, 29. Januar
heute schalten wir einen Ruhetag ein, wir stellen unser Gefährt an einen sonnigeren Platz, bringen die Wäsche in die "Lingerie" und hängen diese bereits am Mittag zum trockenen auf.
Wir verspeisten die letzten Erdbeeren an Joghurt, danach relaxten wir an der warmen Sonne, es wurde 20 Grad warm, nachdem es nachts nur gerade 8 Grad kühl war.
Am Nachmittag unternahmen Susann und Jutta einen längeren Spaziergang und erkundeten die topfebene Umgebung.
Am Horizont konnte man gegen Abend die schneebedeckten Berge des Atlas in der Ferne sehen.
Mittwoch, 30. Januar
Am Morgen war es nach einer klaren Nacht mit vielen Sternen am Himmel nur noch 8 Grad kühl, jedoch wieder Sonnig.
Zusammen mit Jutta und Uli führen wir mit dem Taxi zum Yves St. Lorant Garten in der Stadt. Die Warteschlange an der Kasse war gross und bei der unwahrscheinlich schnellen Arbeit an einer einzigen Kasse, liessen wir vom Besuch des Gartens ab.
Wir steuerten dann dem Gerberviertel zu, hier soll nach alter Tradition Leder gegerbt und gefärbt werden.
Ein alter Mann mit seinem Fahrrad wies uns den Weg und liess nicht locker, uns auf dem Weg dorthin zu begleiten. Allerdings merkten wir rasch, dass es ein anderes Ziel verfolgte. Es war aber sehr schwierig, ihn abzuschütteln. Offenbar merkte dies ein Touristen-Polizist und "arretierte" ihn kurzerhand - er sein ein "faux guide".
Bald schon trafen wir den nächsten, der uns den Weg weisen wollten, er erklärte uns aber, dass er kein Guide sei und auch kein Geld wolle, er sei gerade auf dem Weg zu seinem Bruder - ein Lederwarenverkäufer und nehme uns gerne mit. Naja, wir waren sehr misstrauische, aber es soll ja auch ehrliche Menschen geben. Diese war so einer. Am Ziel angekommen wünschte er uns einen schönen Tag und einen interessanten Aufenthalt in Marrakesch - danke schön !!!
Ein echter Führer bot uns hier ganz offiziell gegen einen Obolus an, das Gerbervierten zu zeigen - und wir sahen und erlebten vieles, das ein gewöhnlicher Tourist wohl nicht zu sehen bekommt. Da stampften die Gerber in Fischerstiefeln in den uralten, mit Chemikalien gefüllten Bottichen (neuerdings aus Beton) auf dem Leder herum. Kamel-, Schaf-, Ziegen und Kuhleder wurde hier verarbeitet. Damit wir mit dem Gestank umgehen konnten, überreichte er jedem von uns einen Büschel Minzekraut, so zu sagen als Gasmaske.
Wir konnten auch sehen, wie die Haare manuell vom Rohleder geschabt wurde, oder wie das Leder in uralten Holztrommeln gewaschen wurde.
Eine Färberei konnten wir nicht besichtigen, da nur im März Leder gefäbmt werden kann, sonst ist es zu kalt oder zu heiss.
Nach diesem Lehrgang zogen wir durch die Medina, wo uns wiederum unzählige Katzen über der Weg liefen und assen in einem kleinen, aber feinen Restaurant ein wunderbares CousCous.
Übrigens stimmt die allgemeine Ansage, dass Kellner kein Retourgeld haben, oder dass die Toiletten nicht sauber seien gar nicht!!
Nach gefühlten 100km setzten wir uns im Caffe Bazaar auf die Terrasse und tranken einen feinen Nespresso Capucino. Hinter dem unscheinbaren Eingang versteckte sich, wie so oft in der Altstadt, ein geschmackvoll eingerichtetes Restaurant. Mitten in einer engen Gasse, zwischen den Händlern findet man oft auch weiträumige, luxuriöse Riads.
Zurück zum Taxistand schlenderten wir durch das abendliche, lustige Treiben auf dem Fna-Platz und assen im Restaurant des Campingplatzes lecker zu Abend und tranken eine Flasche Wein.
weiter geht's in den Hohen Atlas