Samstag, 23. März
es war die ganze Nacht absolut ruhig. Am Morgen, gegen sieben Uhr erwachten wir und staunten über den dichten Nebel rund um uns herum, es war auch nur acht Grad kühl und wir beschlossen, noch im Bett zu bleiben. Wir waren kaum mit dem "Zmorge" fertig, fuhr ein Auto auf den Platz und ein Mann betrachtete unser WoMo. Ich stieg aus und begrüsste ihn, auch er war sehr freundlich. Es war ein "Gendarme", also ein Polizist, bewaffnet und in Uniform - es war unsere erste Polizeikontrolle. Nun, Kontrolle kann man es nicht nennen, er fragte, wie uns geht und wohin wir wollen. Dann hiess er uns in Marokko willkommen und wünschte uns eine gute Reise. Auch nach dem Frühstück war von Sonne noch nichts zu sehen und wir beschlossen, auf der Autobahn A2 nach Fès zu fahren.
Über die Fahrt an sich gibt es nicht viel zu erzählen. Die Autobahn ist 1. Klasse und die Gegend erinnert an das CH Mittelland oder den Jura. Hier ist es wirklich Frühling geworden, die Bäume blühen, Wiesen und angebaute Felder gedeihen ohne Bewässerung. Bereits vor Fès erwartete uns das normale Chaos, nachdem wir lange die Ruhe geniessen konnten. Vom Platz "Borj Süd" aus hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die drei Stadtteile der Stadt. Direkt unter uns lag das alte Quartier.
Wir werden morgen mehr von der Stadt sehen, für heute fahren wir zum Carrefour einkaufen (inkl. Wein) und dann zum Campingplatz "Diamant Vert".
Wir blieben drei Tage in Fès und fuhren entweder mit dem Bus 15/17 für 8 DH, oder mit dem Petit Taxi für 40 DH in die Stadt hinein. Zurück kamen wir auf denselben Wegen, je nach dem, wie viel Gepäck wir uns bei uns hatten.
In diesem Bericht werde ich nicht viel über die Stadt erzählen, da sprechen wiederum die Bilder mehr.
Aus unserer Sicht hatte sich der Besuch von Fès absolut gelohnt. Die drei Quartiere sind sehr verschieden, und dennoch haben sie alle einen gemeinsamen Flaire. Die Medina, mit ihrer schieren Grösse birgt so viele Geheimnisse, dass man diese erst beim zweiten oder dritten Besuch findet. So zum Beispiel der weisse Turm, der nur über eine 40cm schmale, verwinkelte Gasse aus einem Berbergeschäft besteigen kann. Oder die Koranschule "Medersa Bour Inania", direkt gegenüber der hydraulischen Wasseruhr, welche mit UNSECO Mitteln renoviert wurde.
Erwähnenswert sind auch die Bedingungen, unter welchen die Gerber, Färber, Tischler oder Weber arbeiten.
Fès ist eben eine Stadt aus dem Mittelalter, aus 1001 Nacht, nur eben mit Strom.
morgen geht es weiter in die Gegend von Ifrane