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... wir sind da zu Hause, wo unser WoMo steht
  • "Fantasia"-Fest in Meknès

  • der schöne Campingplatz bei Moulay Idriss

  • die Stadt Moulay Idriss mit der heiligen Moschee

  • ein typisches Esel-Taxi

  • Reste der römischen Stadt Volubilis

Moulay Idriss, Volubilis مولاي إدريس زرهون ⵎⵓⵍⴰⵢ ⴷⵔⵉⵙ ⵣⵕⵀⵓⵏ

Samstag, 27. April
Am  Morgen verliessen wir Meknès in Richtung Norden, unser Ziel war der Campingplatz vor Moulay Idriss Zerhoun. Dabei fuhren wir an grossen, weissen Zelten vorbei, an einer "Fantasia". Bei diesem Berberfest messen sich die Reiter mit schwierigen Aufgaben.

"Fantasia" Fest in Tan-Tan (Wikipedia)

Wir steuerten auf den Marjane Markt zu, kauften wieder einmal ein und fragten den netten Kassier, ob man irgendwo Wein einkaufen könne (Es kann ja nicht sein, dass es in der grössten Weingegend keinen Wein kaufen kann). Er erklärte uns den Weg zum nahe gelegenen Geschäft und wir deckten uns für die Weiterreise ein.
Vorbei an Feigenplantagen und Sonnenblumenfeldern gelangten wir in eine liebliche, hügelige Gegend mit Olivenhainen und Getreidefeldern. Wären da nicht Palmen und Kakteen, könnte man meinen man sei irgendwo in Mitteleuropa. Problemlos fanden wir den Campingplatz "belle vue", vor Moulay Idriss und genossen die Ruhe und die Sonne. Die Rinderfilets vom Grill und das Glas Wein schmeckten am Abend herrlich!

Habe ich etwas vergessen ? - Ja natürlich
Ich konnte mich einmal voll ins Zeug legen. Mit meinem ganzen (Leicht-)Gewicht knetete ich den Teig, formte ihn und daraus wurde in der Pfanne auf dem Herd ein feines Brot.

Sonntag, 28. April - Moulay Idriss Zerhoun
Bei offenen Fenster haben wir wunderbar geschlafen und des eigene Brot zum Frühstück schmeckte total lecker, dazu brachte ein Mann vom Platz frischen "Berber-Whisky". Kaum waren wir später an der Hauptstrasse unten, kam auch schon der Bus und nahm uns für 10 DH mit, hinauf in die Stadt Moulay Idriss Zerhoun. Aus der Ferne sieht die Stadt wie ein Dromedar aus, der kleinere, arabische Teil ist der Kopf, der grosse, berberische Teil, der Höcker. Die Stadt wurde von Idriss I. im 8. Jahrhundert erbaut, als er von Fès vertrieben wurde. Idriss der I war ein direkter Nachfahre des Propheten und deshalb heilig (obwohl es im sunnitischen Islam gar keine Heiligen gibt). Trotzdem wurde er von seinen Widersachern in Fès vergiftet. Nachdem wir einen O-Saft getrunken hatten, fanden wir den etwas versteckten Eingang zur Idriss I. Moschee, die wir natürlich nicht betreten durften. Am Eingang ist ein Stahlbalken auf etwa 1.2m Höhe eingelassen. Dieser ist nicht als Absperrung gedacht, sondern jeden Besucher und Pilger soll sich in vor Gott verneigen. Diese Moschee ist ein Pilgerort für Muslime. Wer nicht nach Mekka kann, soll fünf Mal im Leben zu diesem Ort Pilgern.
Ein Berber sprach und an und gab sich als offizieller Führer aus - da klingeln sofort die Warnglocken. Als Imad uns aber erklärte, was er uns für 50 DH alles zeigen möchte, sind wir ihm gefolgt. Es war echt interessant, was er uns alles zeigte und erklärte. Durch schmale und saubere Gassen führte er uns hinauf zum Aussichtspunkt, von wo wir einen herrlichen Rundblick über die Stadt und hinunter zur Idriss Mosche hatten. Weiter führte er uns zum einzigen runden Minarett in Marokko. Es ist rund herum mit grünen Kacheln dekoriert. Auf dem Weg kamen wir an Holz- und Blechtüren vorbei. Holztüren kennzeichnen arabische Besitzer. Diese Türen sind mit Symbolen der Fatima-Hand versehen, welche beim Betreten des Hauses die bösen und schlechten Gedanken draussen lassen sollen. Ebenfalls haben die Türen zwei Klopfer, die verschieden tönen. Der untere Klopfer bedient der Hausherr, um zu signalisieren, dass er alleine nach Hause kommt. Klopft er mit dem oberen, bringt er Besuch oder Gäste mit, somit weiss seine Frau, dass sie sich entsprechend bekleiden und das Haus herrichten muss. Da wo Berberfamilien wohnen, sind Blechtüren eingebaut. Oft werden sie wie Holztüren bemalt - aber ohne Klopfer. Interessant wird es, wenn ein Berber sein Haus an einen Araber verkauft, dann wir die Türe ersetzt.
Mit dem Bus fuhren wieder zurück und flüchteten uns in des Schatten. Da gesellte sich ein magerer, roter Kater zu uns und erhoffte wohl, etwas von unserer Tajine mit Rinderfilet drin abzubekommen - leider hatte er Pech gehabt.


Montag, 29. April - Volubilis
Bereits um 7:30 standen wir auf, wir hatten schon am Vorabend gepackt und wollten weiter Richtung Norden. Zuerst besuchten wir die Reste der römischen Stadt Volubilis.
Sie zeigt die am besten erhaltenen Monumente aus der römischen Antike in diesem Teil Nordafrikas. Im Jahr 1997 wurde sie als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.
Bereits 1915 wurde Restaurierungen begonnen, eigentlich erstaunlich, denn in Marokko wird alles relativ schnell zu anderen Zwecken "recycelt". Alle Objekte, Gemäuer, Säulen, Kanäle und auch Mosaike sind ungeschützt unter freiem Himmel und dennoch in gutem Zustand. Mithilfe der UNESCO wurde ein modernes, schönes und informatives Besucherzentrum gebaut. Ebenfalls gibt es einen Stellplatz für WoMos. Bei unserem Besuch - und es war bereits gegen 30°C warm - kamen einige Reisebusse mit Touristen an. Die lustigsten waren die Chinesen, die mit lautem Geschnatter eine Modeschau zeigten und hunderte Selfies knipsten. Zum Glück waren wir vor ihnen hier und hatten die Stätte für uns alleine..

Ein Tipp für Marokko Reisende: nehmt genug Saltz mit!
Das Salz hier ist sehr fein gemahlen und verklumpt im Salzstreuer sofort.


weiter nach Ouazzane, Motel Rif