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... wir sind da zu Hause, wo unser WoMo steht
  • ein Sandsturm bei Tifnit behinderte die Sicht

  • die roten Formationen aud der Fahrt nach Tafraoute

  • der Platz in Tafraoute war fast leer

  • wier gonossen eine wirklich reife Melone

  • der Coiffeur / Barbier kam auf den Stellplatz

  • Nabil ist stolz auf sein Bild

  • Der Hirte holt Wasser aus dem Brunnen

  • kein Mlischee, Ziegen auf den Argan-Bäumen

  • ... die Wüste Lebt ...

  • ein Platz in den Bergen

  • wir färben Ostereier

Tafraoute تافراوت ⵜⴰⴼⵔⴰⵡⵜ

Sonntag, 14. April
bereits um neun Uhr fuhren wir von Marrakech los. Zuerst auf der Autobahn bis kurz vor Agadir, dann nach Tiznit und von hier auf der R104 auf kurviger Strecke nach Tafraoute. Unterwegs fuhren wir nach Tiznit durch einen Sandsturm. Nach den Städten freuten wir uns, die Argan-Bäume und die roten Felsen wieder zu sehen. Es war mehr als kuschelig warm, bei 37 Grad liessen wir die Fenster geschlossen und waren froh um unsere Klimaanlage. Endlich, nach gefühlten 1'000 Kurven landeten wir auf dem freien Platz. Hier waren nur noch etwa 20 Wohnmobile zu sehen - die Saison geht zu Ende. Während des Bummels durch die Stadt, stellten wir fest, dass es auch keinen Markt mehr gab - echt schade. Aber am Dienstag und Mittwoch soll die Markthalle offen sein.


Montag, 15. April
um acht Uhr vernahmen wir ein bekanntes Geräusch "pain, pain ...", der Brotmann kam mit seinem Fahrrad angebraust und begrüsste uns, wie alte Freunde. Natürlich kauften wir bei ihm zwei Brote. Es wurde schon bald sehr warm und wir bauten uns mit Tüchern einen Schattenvorhang an der Markise. Dann kam ein Mofa angebraust und der Coiffeur, welcher im Februar Susanns Haare schnitt, fuhr heran. Auch er erkannte uns sofort, was uns schon erstaunte, waren doch damals über 300 Wohnmobile auf dem Platz und unzählige Touristen in der Stadt. Ich wollte sowieso die Harre schneiden und den Bart trimmen lassen, so kam mir sein Angebot, dies gleich hier auf dem Platz zu tun, ganz gelegen - für 80 DH, wohl bemerkt!
Ansonsten genossen wir einfach den Tag.

 


Dienstag, 16. April
man sah schon am Morgen, dass es wieder heiss werden wird. Die Luft war dunstig (Saharastaub) und dazu keine Wolke am Himmel.
Heute besuchten wir den "kleinen" Markt, in und um die Markthalle und am Nachmittag kam der Tankwagen, um unsere Wasservorräte aufzufüllen. Auch neue Nachbarn haben wir bekommen, Nicole und Pit, ebenfalls aus dem Aargau (swissoverlander.ch). Sie waren mit ihrem gelben VW T5 4x4 unterwegs und bereisen die ganze Welt. In der Stadt kauften wir für unseren Tajine Topf ein "Stoffeli" (Kohle-Feuerstelle), für 17 DH und bestellten dazu einen Windschutz aus Blech.
Ein weitere Gast stiess zu uns, Nabil, er bot uns an, ein weiteres Bild auf unseren Camper zu Malen. Wir entschieden uns für ein Werk auf der Garagentüre.
Am Abend weihten wir unser Stoffeli ein und genossen eine wunderbare Poulet-Tajine.


Mittwoch, 17. April
das Brot, welches Susann gestern gebacken hatte, schmeckte vorzüglich zum Frühstück - DANKE !
Danach gingen wir wieder an den Markt, heute wurden auch Tiere verkauft. Ich fragte nach, was eine Ziege so kosten würde : 2'000 DH, fast ein Monatslohn eines Arbeiters! Wir trafen dort auf Nicole und Pit und tranken zusammen Fruchtsaft.
Gleich neben unserem Wohnmobil befindet sich ein nur spärlich gesichertes, ca, 5 Meter tiefes Loch, es ist ein Brunnen. Daraus schöpfte ein Hirte heute Wasser mit einer PET Flasche für seine Ziegen. Dann war es auch Zeit, unseren bestellten Windschutz für Tajine und Grill abzuholen.
Nach den feinen gebratenen Spaghettis zum Znacht zogen wir uns warm an, denn es wurde merklich kühler und wir bummelten noch einmal in die Stadt und dann quer durch die Quartiere wieder zurück. Die Wetterprognose kündigte für morgen einen kühlen Tag an, dass heisst, wir können wandern gehen!


Donnerstag, 18. April
endlich können wir eine Wanderung unternehmen, der Morgen war angenehm kühl und wir erwarteten keine grosse Hitze. Wir zogen also mit Regenjacke und Essen im Rucksack los. Zunächst an der Ziegenherde vorbei, die Tiere schmausten die reifen Argan Nüsse von den Bäumen. Dabei konnten wir auch Tieren zuschauen, die in die Äste hineingeklettert waren.
Wir freuten uns wie im Februar über die vielen wundersamen Felsformen und bewunderten die vielen Pflanzen, welche jetzt Blüten spriessen liesse - die Wüste lebt!
Schon bald wurde es richtig warm und wir waren froh, leichtere Kleiden mitgenommen zu haben. In Aït Omgas, im Ammeln-Tal schlossen wir die 10km Wanderung mit einem Apfeljus im Bio Restaurant Beldi in ab und fuhren für 10DH (1 SFR!) zurück nach Tafraoute.


Freitag, 19. April
am Morgen war es gerade mal 12 Grad kühl, aber die Sonne schien bereits, so konnten wir draussen frühstücken. Wir hatten wieder gepackt, um wieder auf die Piste zu gehen, heute wollten wir in Richtung Osten, also in die Richtung der blauen Felsen.
Kurz nachdem wir Nicole und Pit verabschiedeten zogen auch wir los. Zuerst durch die Stadt und dann hinauf in die Felsen. Wie erwartet, war alles staubtrocken, doch plötzlich hörten wir Frösche quaken, das heisst, es muss irgendwo permanent Wasser geben!
Und tatsächlich, der Weg, welcher auch von Quads benutzt wurde, führte an einem Fluss entlang. Normalerweise sind alle Flussbetten trocken, was eigentlich nicht stimmt, denn das Wasser fliesst etwa 2-5 Meter unterhalb. Aber hier kam es an die Oberfläche und bildete ein paar Weiher, mit Palmen, Oleander und vielen grasgrünen und braunen Fröschen, die extra für uns ein lautes Kontert spielten. Es war ein wunderschöner Ort, um die Füsse im Wasser und die Seele in der Weite baumeln zu lassen. Vor einiger Zeit war diese Gegend bewohnt, wir fanden "Häuser", Wasserkanäle und einen verfallenen Ziehbrunnen, aus welchem man immer noch Wasser schöpfen konnte. Aus einiger Distanz sahen wir die blauen Felsen, es schien ein dunkelblauer dazu gekommen zu sein. Wir folgten dem Pfad von 1200m hinunter auf 1000m in ein schönes, sauberes Dorf, mit neuen Starassen - dessen Namen wir auf keiner Karte fanden. Wir dachten sofort : "es geht doch!". Kein Abfall und gepflegte Gärten.
Fast zurück auf dem Platz kam ein richtiger Sturm auf, es war zwar nicht kalt, aber wir mussten zum ersten Mal drinnen essen. Interessanterweise war es dann um 21 Uhr wider fast windstill - und Vollmond, sooo schön.


Karsamstag, 20. April
heute war es wieder sehr windig und auch an der Sonne, bei nur 18 Grad kühl. Dennoch bummelten wir wieder in die Stadt, denn der erwartete Wassertankwagen ist nicht erschienen. Es standen nur noch etwa 10 WoMos auf dem Platz, da war die Saison wohl zu Ende. In der Stadt kauften wir Eier, um sie für morgen zu färben. Auch mit Babuches (Schuhen) für mich und die Enkel haben wir erstanden. Auf dem Rückweg wollten wir ein paar Kräuter suchen, um sie beim Färben um die Ostereier zu wickeln. Dieses Unterfangen ging schief, hier hat alles Dornen oder Stacheln, oder ist so zäh, dass man es nicht gebrauchen konnte. Also legten wir was wir hatten und ein paar Gummibänder um die Eier und legten sie in den Sud mit Zwiebelschalen.
Dann bereiteten wir unser Fahrzeug vor, denn morgen wollen wir weiterfahren.

  


unsere Reise geht weiter via Aït Baha und Touradannt nach Taliouine