Dienstag, 12. März
Um früh beim Ksar in Aït Ben Haddou zu sein, weil dann noch wenige Touristen erscheinen, checkten wir bald aus und machten uns auf den Weg.
Auf der Nordseite des Flusses konnten wir unser WoMo parkieren und balancierten über die wackelige Brücke ans andere Ufer.
Gleich am Eingang entrichteten wir den Obolus von 20 DH uns stiegen die Treppen hoch. Um neun Uhr waren wir wirklich noch fast alleine, die Reisegruppen erschienen erst etwa eine Stunde später. Die Burg ist in einem guten Zustand, dies dank Hilfe von der UNESCO und dank der vielen Souvenir Shops, welche das Bild zwar störten, aber auch einen Beitrag zur Renovierung und Erhaltung dieser sehenswerten Burg leisten. Wir zogen durch viele Gassen und liessen die Verkäufer stehen. Wir waren erstaunt, wir gross diese Anlage ist und wie sie mitten in der Wüste gebaut wurde.
In einer kleinen Gasse betraten wir ein Haus, welches zur Besichtigung einlud. Mohamed, der Besitzer winkte uns sehr freundlich herein und er zeigte uns sein Haus, in dem er, seine Frau und ihre fünf Kinder wohnen. Er hatte das Haus seines Vaters selbst renoviert. Noch habe es keinen Strom, aber die Kabel für die Solarpanels sind schon eingebaut. Er war ein Soldat bei der Filmproduktion "Gladiator", auch diente sein Haus als Drehort, das zeigten mehrere Fotos, auch zusammen mit dem Regisseur. Mit dem vielen Geld, das er verdiente (ca. 1'000 DH pro Drehtag) habe er Material gekauft und das Haus renoviert. Es sieht jetzt von innen und aussen sehr schön aus. Wir durften mit ihm einen Tee trinken und auch seinen privaten Raum im Keller besichtigen, dort werden all die persönlichen Dinge der Familie - beim Licht einer Gaslampe - aufbewahrt.
Nach einem letzten Blick auf den Ksar vom benachbarten Berg hinunter, tranken wir auf der Terrasse eines schönen Restaurants einen O-Saft. Nach einer Diskussion mit dem Parkwächter, er wollte tatsächlich 10 DH (was er natürlich nicht bekam), fuhren wir an den Stausee, wo wir zu nächtigen gedenken.
Damit wir morgen ein leckeres Frühstück geniessen können, hat Susann Mehl etc. hervorgekramt und in der Pfanne ein feines Brot gebacken!
Wir genossen des schönen Nachmittag und Abend mit einem herrlichen Blick über des ruhigen See, derweil mir riesige Ameisen mit langen Beinen über den Arm krochen.
Kurz nachdem wir unsere Rösti zu ende gegessen hatten, fuhr ein alter Peugeot heran und der Fahrer winkte uns zu. Ich ging natürlich zu ihm und gab ihm mit einem freundlichen "bounjour, ça va ?" die Hand. Eigentlich erwartete ich, dass er uns darauf hinweisen will, dass freien Campen verboten sei. Aber wir sind ja in Marokko, do sollte man nichts vorausahnen, denn es kommt sowieso anders. Auch diesmal! Es war nämlich der Bürgermeister, der uns auf diesem Parkplatz willkommen hiess und uns versicherte, dass wir hier nichts zu befürchten hätten. Es gäbe aber falsche Wächter, denen sollen wir auf keinen Fall etwas bezahlen - danke schön, Herr Bürgermeister!
Wir konnten ungestört einen schönen Sonnenuntergang beobachten und später die Sternenpracht am Himmel. Winterdrei und-Sechseck, daneben der zunehmende Mond. Später, als der Mond untergegangen war, leuchtete die Milchstrasse in der Dunkelheit.
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