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... wir sind da zu Hause, wo unser WoMo steht
  • Frühstück in Hoceïma

  • fantastische Berge unterwegs

  • Rebbau

  • wir fahren am ersten, schreklichen Unfall vorbei

  • wir dürfen neben Polize und Militär übernachten

Nador الناظور ⵏⴰⴹⵓⵕ

Donnerstag, 9. Mai
Da standen wir nun, an der kleinen Plage Cala Bonita, in der Stadt. Um halb neun standen wir auf und nahmen unser Frühstück mit auf die Restaurantterrasse, es war ja niemand da (Ramadan). Bei einem schönen Blick auf das Meer und Sonnenschein war dies eine Entschädigung für die Umtriebe gestern Nacht. Wir fuhren bald los, Richtung Nador, wohl wissend, dass es schwierig sein würde, einen Campingplatz zum ¨Bernachten zu finden. Die Route führte meistens der Küste entlang und wir entdeckten alle paar Kilometer zwei kleine Einmann-Zelte auf den Felsen. Die Küste wird akribisch überwacht, um illegale Einwanderer oder Flüchtlinge zu erwischen, die Marokko als Transitland nutzen wollen. Wir wurden auch ein paar mal von der Polizei, oder der Armee kontrolliert und mussten unsere Pässe zeigen. Die Reise führte uns wieder durch fruchtbare Landschaften. Vor allem Oliven- und Feigenbäume, sowie Kartoffeln und Getreide wurde angebaut. Ab und zu entdeckten wir grosse Gummibäume. Leider fanden wir nirgends eine Parkmöglichkeit, auch die Polizisten machten uns klar, dass es viel zu gefährlich sei, hier zu übernachten. Also fuhren wir direkt nach Nador hinein. Reto suchte zum letzten Mal einen Barbier auf und Susann fand eine Coiffeuse. Südlich von Nador sollte es einen Campingplatz geben, in Kariat Arkmane. Also los, wir füllten unseren Dieseltank und konnten sogar für 60 DH unser Auto von Hand waschen lassen. Dann, welche Enttäuschung, der Campingplatz existiert nicht mehr und der Stellplatz vor dem Hotel war auch gesperrt - was nun. Wir hielten an und ein marokkanisches Auto hielt an. Es war Deutsch-Marokkaner mit seiner Familie. Glücklicherweise wuchs er hier in der Nähe auf und verbrachte ein paar Tage Urlaub. Er bestätigte, dass es hier, rund um Nador sehr schwierig sei, einen Platz zu finden. Aus politischen Gründen sei alles gesperrt, oder definitiv geschlossen worden. Doch er wird mit dem Polizeichef und der Armee sprechen, ob wir neben ihnen übernachten dürfen - kein Problem sagten diese (arabisch sollte man können).
Also fuhren wir über das Trottoir auf die Promenade und richteten uns ein. Wir nahmen unsere Stühle mit an den schönen Sandstrand und genossen lange die Sonne. Am Abend unternahmen wir einen Spaziergang durch das Dorf. Vorbei an vielen stattlichen, schönen Häusern. Doch viele waren nicht mehr in so gutem Zustand.
Auf dem Rückweg stellten wir fest, dass nur eine Handvoll Strassenlampen leuchteten, auch die Promenade war nicht beleuchtet. Die Stadt habe die Stromrechnung seit zwei Monaten nicht bezahlt, zzzz.
Am späteren Abend öffnete das kleine Restaurant und die Leute erwachten zum Leben und schauten sich das Fussballspiel im TV an. Noch später, gegen 22 Uhr wurde ein echtes Fussballtournier, mit Schiedsrichter, auf dem einzigen Platz mit einem Scheinwerfer angepfiffen. Viele Leute besuchten das Spiel bis gegen ein Uhr in der Früh. Wir konnten trotzdem sehr gut schlafen - und - keine bellenden Hunde!